Sonntag, 26. Dezember 2010

Perth

Endlich schnuppern wir mal wieder Großstadtluft. Nach den recht einsamen Tagen an der Westküste tut es gut, sich nicht den Kopf über die nächste Tank- und Einkaufsmöglichkeit zerbrechen zu müssen, sondern sich einfach so ins vorweihnachtliche Getümmel stürzen zu können. Das Wetter ist perfekt und Perth präsentiert sich von seiner besten Seite. Mit 1,4 Mio. Einwohnern ist Perth die drittgrößte Stadt Australiens und außerdem Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia. 
Da es in der Stadt keine Caravan Parks gibt, entschieden wir uns, in Fremantle, einem Ort kurz vor Perth, wo viele Perther ihre Wochenenden verbringen, zu übernachten. Von dort aus ist es kein Problem in die Stadt zu kommen. Dank der bereits begonnenen Sommerferien können wir beide (und eigentlich auch noch 5 weitere Personen) mit dem Family Day Rider Pass für 9 AUD (ca. 6,30 €) das ganze Nahverkehrssystem nutzen...da könnte sich Deutschland mal ein Beispiel dran nehmen. Zusätzlich dazu gibt es im Innenstadtbereich 3 kostenlose Buslinien, die ihre Runden drehen und somit das Autofahren im Zentrum gänzlich überflüssig machen. Es ist sehr angenehm, den Camper mal stehen zu lassen und sich mit Bus und Bahn durch die Stadt zu bewegen.
Am ersten Tag schauten wir uns aber zunächst mal in Fremantle selbst um. Hier gibt es eine Menge Gebäude aus der Kolonialzeit, welche uns teilweise sehr an Südeuropa erinnerten.






Am nächsten Tag fuhren wir wie oben erwähnt nach Perth. Auch hier gibt es eine Menge alter Gebäude, die sich von den Wolkenkratzern nicht verdrängen ließen. So entstand ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Stadtbild. Die kleine Fußgängerzone "London Court", welche mitten im Central Business District (CBD) liegt, ist das beste Beispiel dafür. In den 1937 im Fachwerkstil errichteten Häusern reihen sich kleine Cafés und Souvenierläden aneinander.




Na immerhin darf der Weihnachtsmann kurze Hosen tragen...




 


Dieser 82 m hohe Turm heißt "The Swan Bells" und beherbergt 18 Glocken (u.a. 12 Glocken aus der Kirche Saint- Martin- in- the- Fields in London). Der Name stammt vom Swan River, an welchem der Turm steht.




Nach einem anstrengenden Tag in Perth gibt es am Hafen von Fremantle noch eine Portion Fish& Chips.


Den nächsten Tag lassen wir langsamer angehen. Da wir abends Perth verlassen wollen, fahren wir mit dem Camper in die Stadt. Der Kings Park ist eine der Attraktionen der Stadt. Von dieser toll gepflegten Parkanlage hat man einen Blick über die Skyline und den Swan River. Also parken wir den Camper, holen die Stühle raus und essen erstmal was.






Als wir später am Ufer des Swan River sitzen kommt ein australisches Pärchen auf uns zu und fragt, wo wir herkommen und ob Perth nicht die wunderbarste Stadt der Welt ist...es ist Samstag Abend, alle haben sich rausgeputzt und wollen ausgehen, es ist ein lauer Sommerabend...und uns fällt einfach nichts ein, was dagegen sprechen könnte, dass Perth die wunderbarste Stadt der Welt ist :)


So machen wir uns etwas wehmütig auf den Weg. Es liegen 4 Tage Autofahren vor uns, denn Weihnachten wollen wir auf der 3000 km entfernten Insel Kangaroo Island verbringen...also Augen zu und durch!

Sonntag, 19. Dezember 2010

Ningaloo Reef (Cape Range National Park)

Janas Geburtstag haben wir im besten Restaurant von ganz Carnavon, und vielleicht von ganz Australien, ausklingen lassen. ;) Nun ja, wenigstens das Essen war echt lecker, Restaurantkultur kann man aber in einem 7000 Seelenörtchen auch nicht erwarten. Hemmungslos betrinken können wir uns auch nicht, da wir am nächsten Morgen in Richtung Ningaloo Reef aufbrechen wollen.
Nun sitze ich 5 Tage später vor dem Camper, wir haben Carnavon das zweite Mal verlassen, diesmal in Richtung Perth, und mich überkommt eine gewisse Traurigkeit.
Die Zeit in der Gegend um Exmouth war einfach traumhaft. Der Anfang war allerdings etwas ungemütlich, 400 km durch eine Einöde und draußen 40 Grad im Schatten, wenn er denn mal da wäre. Das Gefühl beim Aussteigen für das Foto am Tropic of Capricorn, südlicher Wendekreis, war in etwa so, als würde ein übergroßer Fön direkt in meine Richtung blasen, Stufe 3 natürlich. argh.



Angekommen in Exmouth kühlten wir uns endlich am Bundegibeach ab. Alles sehr nett, nur die gut 300m hohen Sendemasten direkt am Strand machten einen etwas sonderbaren Eindruck, naja egal.
Die nächsten 3 Tage verbrachten wir im Cape Range Nationalpark und übernachteten auch gleich dort auf einem Campground, ausgestattet mit mehreren Plumpsklos, aber dafür traumhaft direkt am Strand hinter den Dünen gelegen. Durch das nahegelegene Riff, stellenweise nur 100 m vom Strand entfernt, machte das Schnorcheln dort einfach Riesenspaß. An der Turquoise Bay schwammen wir mit Schildkröten. Die Korallen waren am Great Barrier Reef  zwar vielseitiger, aber dafür waren die Fische hier viel bunter und größer, oja. Am letzen Tag sahen wir noch 2 Riffhaie, zwar vollkommen harmlos, aber wenn er auf dich zuschwimmt geht einem doch die Düse. ;)
Übrigens ist das Ningaloo Reef auch berühmt für die ziemlich zuverlässige Anwesenheit von Walhaien, der weltweit größten Fischart. Leider war bei uns aber keine Saison...das Tauchen mit diesen Riesen muss ziemlich imposant sein...
Die ausgedehnten Lunchpausen verbrachten wir an der großartigen und vor allem schattigen Picnicarea am Turquoise Beach. Kurz nach vier waren wir meist auf dem Campground, tranken ein Käffchen und dann folgte eine improvisierte Duschsession mit Hilfe eines Eimers und eines Kanisters. Durch das warme Frischwasser aus unserem 35 l Tank war es sehr angenehm. Jana war, nach anfänglicher Skepsis,  am Ende total begeistert von unserer Bushshower. Irgendwann tauchten dann auch wieder unzählige Kängurus auf...



da hocken sie tagsüber und pennen...kleines Suchbild



Turquoise Beach


und nochmal, weil so schön...


Als dann auch noch Forrest Gump aus dem Hintergrund auftauchte, um den 8 Kilo Hummer, den seine Kinder erbeutet hatten, zu begutachten, fühlten wir uns wie in einem Traum...

  

 

Forrest taucht auf...
 

Naja, irgendwann hieß es dann Abschiednehmen und wir düsten zurück Richtung Perth. Ein kleiner Wermutstropfen war allerdings dabei, denn leider kam uns ein Tisch und ein Stuhl abhanden.
Da die Schnorchelspots doch etwas entfernt vom Campingplatz waren, fuhren wir dorthin mit dem Camper und ließen die Sachen, wie meist zuvor auch, zurück. Leider waren sie diesmal verschwunden, die Ranger versicherten uns, dass dieses recht selten vorkäme, naja Pech gehabt.
Als kleinen Ausgleich ergatterten wir in Canarvon einen riesen Obst- und Gemüsebeutel für 2 Dollar. Alles gleicht sich irgendwie aus ;)

Dienstag, 14. Dezember 2010

Monkey Mia

Der Name Monkey Mia ist etwas irreführend...nein, es gibt keine Affen in Australien. Aber es ist der Name des Ortes, wo man wilde Delphine sehen und bei der Fütterung zusehen oder aktiv werden darf. Aber dazu später mehr...
Auf dem Weg dorthin hieß es Stop-and-go, denn es gab mal wieder Einiges zu sehen. Aus dem Boden, der aus gepressten Muscheln besteht, schnitten die Australier früher Blöcke heraus, um damit Häuser zu bauen. Mittlerweile ist das natürlich verboten!


Auf dem Weg zu den Stromatolithen...hier war das Schwimmen verboten. Schade eigentlich, denn auf dem Weg dorthin waren ca. 40°C. 






Einer der oben erwähnten Muschelbausteine aus der Nähe...


Der Shell Beach, unser nächster Stop, besteht wie der Name schon sagt aus Muscheln. Ist ja an sich nichts Ungewöhnliches an einem Strand, aber im Detail betrachtet doch recht beeindruckend.







Hier hat man einen guten Blick auf das Meer. Das Wasser ist so klar, dass man trotz der großen Entfernung Fische sehen kann. So konnten wir von dort oben einen Hai beobachten...also aus sicherer Entfernung ;-)


Es ist mein Geburtstag. Leider darf ich heut nicht endlich mal auschlafen, sondern um 7 Uhr klingelt der Wecker...das ist aber auch gut so. Denn mittlerweile sind wir in Monkey Mia angekommen. Hier treffen sich allmorgendlich ca. 100-400 Leute, um bei der Fütterung wilder Delphine dabei zu sein. Das ist doch mal eine nette Abwechslung zu den bisherigen Geburtstagen ;-)


Pünktlich um 7.30 Uhr kommen die ersten Delphine in die Bucht. Die Ranger passen sehr genau auf, dass den Tieren nichts passiert. Es gibt einen geschützten Strand, der nur nach Aufforderung durch die Ranger betreten werden darf. Deshalb sammeln sich alle Leute davor und es wird zunächst etwas über Delphine im Allgemeinen erzählt. Dann dürfen alle nach vorn ans, aber nicht ins Wasser und ein paar freiwillige Mitarbeiter bringen Eimer mit Fisch zur Fütterung. Damit die Tiere nicht ihren Jagdtrieb verlieren und vom Menschen abhängig werden, bekommen sie nur einen kleinen Teil ihres Tagesbedarfs an Fisch. Die Freiwilligen bestimmen, wer die 5 Stück Fisch verfüttern darf. Da Heiko leider nicht laut gebrüllt hat, dass ich doch Geburtstag habe, kamen wir leider beide nicht dran. ;-) War aber auch nicht schlimm, so konnte ich wenigstens fotografieren...






Die Rangerin


Eine Studentin, die mit einem Hydrophon Aufnahmen macht, um die Kommunikation zwischen den Delphinen zu erforschen...sieht schon lustig aus.



Unter den Delphinen, welche ca. 8-9 an der Zahl waren, war auch eine Mutter mit ihrem 3 Wochen alten Kalb. Ich weiß nicht, ob ihr das auf dem Bild erkennen könnt.




In dem Resort, wo es Unterkünfte in allen Kategorien gibt, laufen überall Emus rum. Ich persönlich finde die ja sehr angsteinflößend. Auf dem Bild unten, seht ihr den Emu, der kurze Zeit später über das Stromkabel stolperte...sehr lustige Geburtstagsunterhaltung ;-)
 


So, bisher war es einfach, doch welches Tier ist das nun wieder? ;-) Ja, es wird nicht langweilig...


Die karge Landschaft, die jede Autofahrt zu Qual werden lässt ;-)