Donnerstag, 8. Januar 2015

Durch die australischen Alpen bis Bright

Am Neujahrstag gings endlich weiter, besonders Mila sehnte sich nach einer Abwechslung.
Die stabile Wetterlage nutzten wir zu einer Tour durch einen Teil der australischen Alpen entlang der Great Alpine Road.
Wir passierten das schöne, am gleichnamigen See gelegene, Jindabyne und schon begann eine nicht enden wollende Aneinandereihung von Serpintinen unterbrochen von fantastischen Ausblicken in den Mount Kosciuszko Nationalpark. Zur Mittagszeit erreichten wir Thredbo Village, ein wunderschön gelegenes Bergdorf am Mount Kosciuszko, dem höchsten Berg auf dem australischen Festland mit 2238m. Thredbo, ausgestattet mit 7 Sesselliften ist einer der beliebtesten australischen Skiorte und auch im Sommer recht busy. Für Mountainbiker, Downhiller, Rennradler und Wanderer ist die Gegend ein El Dorado, da einen unzählige Trails, Routen und Tracks unterschiedlichster Art erwarten. Wir fanden eine ausgezeichnete Bakery, welche vorzügliche Pies und belegte Brötchen offeriert. Im nahegelegenen Park machten wir auf einem hübsch angelegten Spielplatz im Schatten eine ausgiebige Lunchpause. Wir bummelten noch ein wenig durch den Ort und auch für eine Eispause am Thredbo River war noch Zeit.
















 In Richtung Khancoban wurde die Straße etwas schlechter, schmaler und ohne Mittelinie, Jana wurde deutlich blasser. Unterwegs nutzen wir den Geehi Hut Campground am Swampy Plain River zur Kaffeepause. Mila und Ich erfrischten uns kurz im Fluß bevor wir uns wieder in die Serpintinen stürzten. 











Irgendwann erreichten wir Khancoban, kauften noch schnell das Nötigste und buchten kurz vor Toreschluß den letzten Platz auf dem Lakeside Caravan Park. Mila war happy, da unser Platz direkt am Spielzimmer lag, Phoebe eine quirlige 2,5 jährige wies sie sofort in die Feinheiten des australischen Poolbilliards ein und auch die Wii begeisterte sie sofort. Nach dem Abendessen wollten sie auch endlich mal wieder arbeiten, also noch ein kurzer Spaziergang zum Müll und danach zum See. What a Day!



Am folgenden Tag wurde die Fahrt, besonders für Jana, deutlich entspannter, entlang der Berge führte uns der Weg nach Bright, einem sehr beliebten Ferienort der Australier, daher natürlich in den Sommerferien fully booked!
Wir wichen zum Übernachten ins nahegelegene Porepunkah aus und da war sie dann, die Hitze!
Der Porepunkah Bridge Holiday Park, auf dem wir den letzten freien Platz mit Strom ergatterten, hatte hierbei einen entscheidenen Vorteil, er liegt direkt am Owens River, der zu dieser Jahreszeit wenig Wasser führt. Nur wenig später saßen wir 3 mitsamt unseren Stühlen im Fluß, so ließen sich die 44° dann aushalten, herrlich. Zum Abend kühlte es dann merklich ab, Puuh geschafft. 








Auch für den nächsten Tag waren wieder ähnlich hohe Temperaturen vorhergesagt, daher fuhren wir recht zeitig nach Bright. Ach ja Bright, wieder so ein gemütlich daherkommendes Kleinod, welches man auf Rundreisen entlang der Küste achtlos links liegen lässt. Dle Stadt am Mount Buffalo ist eigentlich zu jeder Jahreszeit einen Abstecher wert. Es gibt einfach Orte, in denen man sich auf Anhieb wohlfühlt, unbedingt anschauen und einen Flat White im Riverdeckcafe am Owens River trinken.
In der Abendsonne schlenderten wir noch über den Twilight-Markt, probierten eine australische Frühlingsrolle, kauften 2 Pizzen, 2 Lager und ab ging's ans Flussufer, wo wir einen unvergesslichen Tag ausklingen liessen. Cheers!





















Mittwoch, 7. Januar 2015

Von Canberra nach Buckenderra

Wir sind solidarisch...wenn in Berlin Schnee liegt, dann fahren auch wir in die Snowy Mountains, auch "snowies" genannt. Nur ändert das nichts an der Tatsache, dass hier Sommer ist und trotzdem kein Schnee liegt ;-) Aber es ist schon lustig, überall die "Ski Hire" Schilder zu sehen, da man sich einfach nicht vorstellen kann, dass man auch in Australien Ski fahren kann. 

Für den Jahreswechsel haben wir einen Campground am Lake Eucumbene (Buckenderra Holiday Village) gewählt. Dort wollten wir für drei Nächte bleiben und ganz entspannt ins neue Jahr starten. Als wir ankamen, konnten wir kaum unser Auto verlassen, da es dermaßen windig war. Als dann noch Regen und Gewitter dazu kamen, hatte ich kurzzeitig die Befürchtung, dass unser Wohnmobil umkippen könnte, so sehr peitschte es um uns herum. Ein Nachbarzelt wurde kurzerhand vom Wind zerlegt (später konnten wir die zerbrochenen Stangen bewundern). Aber das war wohl harmlos im Vergleich zum letzen Jahr, wie uns später ein anderer Camper erzählte, wo die Windgeschwindigkeiten dreimal so hoch waren und alle Zelte vom Wind abgeräumt wurden. Da lobten wir uns doch unser Wohnmobil. 



Wir hatten uns die Einöde ausgesucht, aber als wir dann da waren, wussten wir doch nicht so richtig, was wir dort die ganze Zeit machen sollten. Zum Baden war es zu kalt, unser Boot und die Wasserskiausrüstung hatten wir leider gerade nicht dabei, die Spielplätze waren ziemlich marode und auf Angeln hatten wir auch keine Lust. Das sind wohl die Luxusprobleme, die man hat, wenn man lange Urlaub hat ;-) aber wie das so ist, vergehen die Tage trotzdem im Fluge und als der Wind dann irgendwann mal nachließ, konnte man auch schön über das Gelände spazieren. Und mit den alltäglichen Gängen zur Toilette, zu den Mülltonnen (Milas Lieblingsbeschäftigung neben Wäscheklammern einsammeln), zur Waschmaschine und was man sonst noch so zu tun hat, vergingen die Tage dann doch sehr schnell. 
Heiko nutzte die Zeit, um Laufen zu gehen und ich drehte mit Mila eine Runde. 








Silvester war dann, wie zu erwarten war, sehr ruhig. Wir gönnten uns einen Film auf dem ipad...neben 10 Folgen "Homeland" der einzige, den wir mithatten und schwups war es kurz vor Mitternacht. Draußen gab es außer einem sagenhaften Sternenhimmel nicht viel zu sehen. Um uns herum hörte man von anderen Campern den Countdown, wenn auch etwas Uneinigkeit über die genaue Zeit bestand:" eight, threeseven, twosix, onefive, happy new yeeeeearfour...". Irgendwo ging dann sogar eine Rakete in die Luft. 
Nächstes Silvester wollen wir dann wieder ein Feuerwerk sehen, denn so wie Weihnachten im Sommer, ist es eben nicht das selbe. Es ist ganz nett, mal ein Jahr auszusetzen, aber dann darf die alte Tradition doch wieder her ;-) 
Wir wünschen euch an dieser Stelle nochmal ein gesundes und hoffentlich erlebnisreiches Jahr 2015!

Sonntag, 4. Januar 2015

Canberra

Unsere Routenplanung gegen den Strom ging auf...als wir nach Canberra fuhren, fanden wir menschenleere Straßen vor...nur vereinzelt kam uns mal ein Auto entgegen. Dabei war der zentralste Campingplatz, der noch einigermaßen in der Innenstadt ist, auch ausgebucht, so dass wir einen Platz ca. 14 km vor Canberra auswählten und mit dem Wohnmobil in die Stadt fuhren. Mit seinen 350.000 Einwohnern ist die Hauptstadt Australiens gut überschaubar und wie gesagt dank der leeren Straßen auch mit einem großen Fahrzeug gut zu bewältigen. 
Als sich Sydney und Melbourne nicht einigen konnten, wer Hauptstadt wird, wurde kurzerhand Canberra als Kompromiss dazwischen erbaut. Es ist also eine komplett konstruierte Stadt, die nach einem Architektenentwurf erbaut wurde. Seit 1927 ist Canberra offiziell die Hauptstadt Australiens. 
In Canberra gibt es, neben den Parlamentsgebäuden, viele Museen und Galerien zu besichtigen, die für uns mit Kleinkind jedoch eher nicht interessant waren. Das neue Parlamententsgebäude hingegen, welches sich auf dem Capital Hill befindet, ist für große und kleine Leute toll. So konnten wir den schönen Ausblick auf die Stadt und die umliegende Landschaft genießen, während Mila auf dem Rasen rumtollen (und ihre ersten eigenen Flip Flops anprobieren) konnte ;-)











Insgesamt ist Canberra sehr weitläufig. Als Fußgänger hat man hier verloren. Trotz der Weitläufigkeit, gab es jedoch sehr wenige Parkplätze, was sich für uns mit großem Camper mal wieder eine Geduldsprobe darstellte. Zum Glück war aber Wochenende und einige Parkzonen freigegeben. So fanden wir dann in der Nähe eines sehr großen Einkaufszentrums einen Parkplatz und konnten auch mal wieder ein bisschen shoppen gehen und vor allem ein paar Sushirollen verputzen ;-) Sushi gibt es hier übrigens nicht in klein geschnittenen Makis, sondern als große Rolle (hallo Solms ;-), auf die man etwas Sojasauce träufelt und dann abbeißt. Mila liebt Sushi nun genauso wie wir und verputzt eine Rolle mit Thunfisch und Avocado ganz allein :-) Sushi ist damit nicht nur in ihren Wortschatz, sondern auch in ihren Speiseplan aufgenommen! 
Am Sonntag gingen wir dann nochmal in den Park und fütterten ein paar schwarze Schwäne und Pelikane, bevor die Reise weiter ging. 




Ein bis zwei Tage reichen auf jeden Fall aus, wenn man nicht lange Museumsbesuche einplant. Canberra ist eine mit dem vielen Grün und Wasser sowie der schönen Umgebung eine lebenswerte Stadt, aber als Tourist nicht unbedingt einen Besuch wert. Es war schön mal wieder etwas Stadtluft zu schnuppern, aber irgendwie waren wir auch froh, als es weiter ging. Und dort fanden wir auch Ruhe...genau das richtige für den Jahreswechsel ;-)