Obwohl wir natürlich schon viele Bilder gesehen und Einiges über den Uluru gelesen haben, war es ein echter Gänsehautmoment, als wir ihn zum ersten Mal in der Ferne entdeckten und uns langsam diesem riesigen Koloss, der in der flachen Landschaft wie ein gelandetes Ufo wirkt, näherten. Man muss die ganze Zeit hingucken. Egal, ob er gerade links der Straße oder nur im Rückspiegel zu sehen ist, läuft einem ein Schauer über den Rücken, denn schließlich ist er ja auch eines der Hauptwahrzeichen Australiens. Da muss man erst einmal verdauen, dass man jetzt wahrhaftig davor steht.
Deshalb entschieden wir uns, nach einer kurzen Verschnaufpause nach der Fahrt, den Uluru- Circuit- Walk zu machen, ein 10,4 km langer Rundweg, der am besten die Ausmaße des Berges verdeutlicht. Leider führte der Weg entgegen unserer Erwartungen nicht direkt am Uluru lang, sondern teilweise 200 m weit entfernt. Der erhoffte Schatten, um der erbarmungslosen Nachmittagssonne zu entgehen, war somit leider nicht vorhanden. An vielen (oder fast allen) Seiten des Berges wird auf Hinweisschildern darauf aufmerksam gemacht, dass das Fotografieren nicht erlaubt sei, da diese Stellen besonders heilig für die Aborigines seien...ähm, wir konnten uns nicht immer daran halten.
Der Aufstieg ist zwar erlaubt, aber es wird aus Respekt vor den Ureinwohnern davon abgeraten. Die Entscheidung wurde uns abgenommen, da bei so extrem heißen Temperaturen der Weg sowieso gesperrt ist.
Als wir 18.30 Uhr mit der Umrundung fertig waren, mussten wir uns beeilen, rechtzeitig an der entsprechenden Stelle zum Sonnenuntergang zu sein. Es waren um die Zeit immerhin noch 34°C! Massenweise Reisebusse und viele Autos und Wohnmobile treffen am Sunsetpoint zusammen. Eine merkwürdige Atmosphäre, da alle gebannt auf den Berg starren, als würde gleich ein Feuerwerk beginnen ;-)
Und dann beginnt der Berg im tiefen Rot zu leuchten, bis er schließlich im Dunkel erblasst.
So sahen Heikos Füße nach der Wanderung aus ;-)
Um 5.53 Uhr geht am Uluru die Sonne auf, ein Spektakel, das man natürlich nicht verpassen darf. Zum Glück habe ich vergessen, in meinem Handy die aktuelle Zeitzone einzustellen, so dass wir statt 5 Uhr schon 4.30 Uhr aufgestanden sind. So hatten wir eine halbe Stunde Vorsprung, ohne die wir es nicht rechtzeitig geschafft hätten. Am Eingang zum Nationalpark gab es mal wieder eine Polizeikontrolle...einmal pusten und schon durften wir durch. Immer, wenn man nicht mit rechnet ;-)
Jeder fotografiert jeden...und mit so einer tollen Kamera, wie diese Asiatin sie hatte, erst recht ;-)
Der Tag war ja noch jung, also ging es gleich weiter zur nächsten Attraktion. Ca. 40 km entfernt liegt Kata Tjuta was soviel heißt wie "viele Köpfe". Diese 36 Felskuppeln sind ineinander verschlungen und bilden somit viele Schluchten. Bevor es zu heiß wird und das "Valley of the wind" für leichtsinnige Touristen gesperrt wird, machten wir uns auf diesen 7,4 km langen Rundweg. Obwohl es noch sehr früh war, waren die Temperaturen eine echte Herausforderung...
Ein gutes Beispiel für die Millionen Fliegen hier. Damit auch die Arme beim Wandern ein bisschen zu tun haben, wedelt man ständig vor dem Gesicht rum, um die lästigen Viecher daran zu hindern, in Augen, Nase, Mund oder Ohren zu krabbeln. Alternativ kann man auch ein Netz über den Kopf hängen, das sieht aber mindestens so dämlich aus wie das Wedeln ;-)
Am Abend schauten wir uns den Sonnenuntergang vom Resort aus an. Dabei sahen wir die Sonne hinter Kata Tjuta verschwinden.
Wir sind sehr froh, dass wir den Uluru und Kata Tjuta unter so guten Bedingungen erleben durften. Als wir heute Morgen aufgewacht sind, hat es in Strömen geregnet. Viele fliegen extra hierher und haben nur einen Tag Zeit, um alles zu besichtigen. Da ist es schon ärgerlich, wenn man in einer so sonnigen Gegend einen Regentag erwischt.
Heute sind wir weiter Richtung Süden gefahren und sind nun in South Australia. Morgen geht´s mal wieder off road...Näheres folgt :-)
Hallo Ihr Wüstenrennmäuse,
AntwortenLöschenman kommt ja kaum nach, so viel erlebt Ihr da! Und es sind wieder grandiose Aufnahmen dabei: Das Foto mit dem toten Baum aus dem Kings Canyon Beitrag, die Aufnahme vom Strand mit Blick durch zwei Berge und viele andere ebenso. Wir haben inzwischen richtig nettes November-Wetter mit Sturm und Regen.
Liebe Grüße
Birgit
Hallo Birgit,
AntwortenLöschenhabe noch einen Satz Rupienmünzen für Dich! Vllt können wir ja am nächsten WE mal bei Euch vorbeischauen. Näheres telefonisch oder per Mail... Je
Sehr schön, weiter so! Ihr zwei erlebt ja mehr als andere in 10 Reisen.
AntwortenLöschenViele Segelflieger fliehen übrigens vor dem europäischen Winter nach Australien. Das ist ein Paradies für Thermikjäger und viele Weltrekorde wurden in Australien geflogen. Orte wie Waikerie, Narromine, Camden oder Tocumwal kennt jeder. Wenn ihr die Chance auf einen Gastflug habt, solltet ihr mal mit fliegen.
Ich bin gespannt auf weitere Abenteuer zu Wasser, zu Land (Heiko auf dem Pferd - köstlich!) und in der Luft.
PS:
Wieso scheint bei den beiden Bilderserien am Ayers Rock (Sunrise & Sunset) die Sonne jedesmal aus der gleichen Richtung?
@Pirat: hier sind zwar viele Dinge anders, aber die Sonne geht trotzdem auch hier in verschiedenen Richtungen auf und unter. Natürlich standen wir beim Sonnenaufgang an einer anderen Stelle als beim Sonnenuntergang ;-)
AntwortenLöschenliebe Grüße
jana :)