Unser erster Eindruck von Tasmanien ist, dass es sehr bergig und grün ist...wahrscheinlich ein netter Vorgeschmack auf Neuseeland. Die rausgerissenen Tasmanien- Seiten aus unserem Campingführer leiteten uns die ersten Tage. Es gibt hier auf der Insel sehr viele tolle kostenlose Campspots, die zum Teil sogar eine Dusche haben. Mit unserem Holiday- Pass können wir außerdem in alle Nationalparks, ohne jeweils den Eintritt bezahlen zu müssen. Bei 14 Nationalparks auf der Insel lohnt sich die Investion schnell, da man für einen Tag im Nationalpark 24 AUD pro Auto bezahlt und der Pass sich daher mit 60 AUD schnell rentiert. Also fuhren wir zielstrebig zum Mt. Field National Park, wo wir bei Regen leider nur eine kleine Wanderung unternehmen konnten. Weiter ging es zum Cradle Mountain - Lake St. Clair National Park. Hier konnten wir direkt am See campen, ein toller Ausblick, wenn man morgens aufwacht. Die Landschaft hier erinnerte uns ein wenig an Skandinavien oder Kanada.
Eigentlich sollten wir mittlerweile wissen, wie der Hase hier in Australien läuft und dass man immer genug Vorräte dabei haben sollte. Dennoch haben wir die Lage mal wieder etwas unterschätzt und waren deshalb froh, dass Queenstown mit immerhin 4000 Einwohnern einen Geldautomaten und einen Supermarkt zu bieten hat...also alles, was wir brauchten ;-) Ansonsten kann man in der Umgebung von Queenstown leider nur sehen, dass die Gier des Menschen größer ist als die Liebe zur Natur. Der Regenwald in der Gegend wurde Ende des 19. Jh. gerodet, um die Kupfervorkommen auszubeuten und die Kuperschmelzen mit dem Holz zu befeuern.
Danach fuhren wir zum Cradle Mountain, dessen Gipfel wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Für besonders Wanderlustige bietet sich hier die Möglichkeit, in mehreren Tagen über den sogenannten Overlandtrack die ca. 85 km zum Lake St. Clair zu wandern. Am Tag unserer Ankunft regnete und stürmte es und die Temperaturen näherten sich denen von Berlin bedrohlich an ;-) Da ist es schon ein bisschen frisch im Camper. Aber da man draußen eh nichts machen konnte, haben wir uns dick eingepackt und ich hab mich zumindest theoretisch mit dem Bergsteigen auseinandergesetzt...mit Reinhold Messners Buch über die Nanga Parbat Expedition, bei der er seinen Bruder verloren hat...ein gutes Beispiel für die Bücher, die wir hier so in die Hände kriegen, aber interessant war´s ;-) Nachts hatten wir so um die 4° C, das war dann schon trotz aller Kleidungsschichten und dickem Schlafsack nicht mehr so nett.
Am nächsten Tag regnete es zwar nicht mehr, aber es war noch immer kalt und bedeckt, weshalb der Gipfel des Cradle Mountain auch wolkenverhangen war. So liefen wir ein paar der kürzeren, toll angelegten Wege und begegneten dabei sogar noch ein paar Wombats...die sind ziemlich groß und pummelig, aber soooo drollig! :-)
Obwohl der Nationalpark wirklich tolle Wandermöglichkeiten bot, wollten wir nicht noch so eine kalte Nacht durchleben. Deshalb fuhren wir ein Stück weiter ins Tal und tauten dort bei Sonnenschein erstmal wieder auf. Von dort aus konnten wir den Mt. Roland (1233 m) besteigen. Eigentlich war der Weg gesperrt, da dieser an einer Stelle durch einen Erdrutsch nicht mehr passierbar war. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg...so ließen wir uns auf dem Weg zum Gipfel nicht von ein paar Sträuchern und Baumstämmen aufhalten ;-)
Nach ca. 8 km Aufstieg endlich auf dem Gipfel...
Nochmal der Erdrutsch...
Danach fuhren wir in die zweitgrößte Stadt der Insel - Launceston...eine typisch australische Kleinstadt mit kleinen Häusern und gepflegten Parkanlagen. In der Stadt gibt es eine Schlucht, die man durchwandern oder mit einem Sessellift überqueren kann.
Von Launceston fuhren wir Richtung Ostküste. Ein Tipp im Reiseführer führte uns zu dieser Lavendelfarm...die einzige dieser Art auf der südlichen Hemisphäre. Ein sehr schöner Kontrast zu der roten Erde...
An der Ostküste angekommen blieben wir 2 Tage an der sogenannten Bay of Fire. Hier gab es mal wieder tolle Strände und für uns die Möglichkeit, direkt hinter den Dünen zu campen und damit mit Meeresrauschen einzuschlafen und aufzuwachen :-)
Weiter südlich auf der Halbinsel Freycinet befindet sich der gleichnamige Nationalpark. Hier verbrachten wir die vergangenen 2 Tage. Bei der heutigen 11 km langen Wanderung hatten wir mal wieder tolle Ausblicke auf die schönen Buchten.
Die Kängurus haben hier auch keinen Bock mehr, immer nur Gras zu fressen. Viel lieber wäre ihnen das Essen der vielen Touristen hier, aber der Aussie sah nicht so aus, als würde er gern teilen ;-)
So, jetzt seid ihr wieder auf dem neuesten Stand. Entschuldigung für die längere Pause ;-) Falls die Fotos etwas pixelig sind, dann liegt das daran, dass ich sie noch mehr verkleinert habe als sonst, da wir nur noch eine geringe Datenmenge für´s Internet zur Verfügung haben...ja, unsere Tage in Australien sind gezählt. In einer Woche fliegen wir nach Melbourne und von dort weiter nach Christchurch. Mal sehen, ob die Datenmenge noch für einen Beitrag Tasmanien II reicht...lasst euch überraschen...ansonsten sehen wir uns Neuseeland :-)