Am Montag Morgen fahren wir zum Flughafen und holen unseren Mietwagen ab. Das geht alles sehr schnell und unkompliziert. Unser nächstes Ziel ist Vancouver Island. Wir haben vorab so lange mit dem Reservieren der Fähre gewartet, dass diese online schon ausgebucht ist. Zum Glück bekommen wir vor Ort noch einen Platz und müssen nicht warten. Die Überfahrt von Tsawwaassen zur Swartz Bay dauert 1,5 h und führt zeitweise durch die kleinen vorgelagerten Inseln, die an die schwedischen Schären erinnern. Draußen ist es ordentlich windig. Die Frisur sitzt. 😄
Vom Hafen sind es dann noch ca. 30 Minuten bis Victoria, was nicht nur die Inselhauptstadt, sondern auch die Hauptstadt vom Bundesstaat British Columbia ist. Im Reiseführer ist Victoria als beschauliches Städtchen beschrieben, aber auch hier erwarten uns viel Lärm und breite Straßen. Immerhin wohnen hier auch über 90.000 Einwohner. Unser Hotel liegt leider wieder an einer vielbefahrenen Straße und zusätzlich wird gerade noch das Dach erneuert. Wenigstens ist es von innen etwas besser in Schuss als unser erstes Hotel. Es ist nämlich die gleiche Kette und wir haben das Schlimmste erwartet. Am späten Nachmittag fahren wir noch in die Stadt und machen einen kleinen Stadtbummel und gehen was essen.
Am nächsten Tag wollen wir endlich etwas Ruhe und suchen uns eine Wanderung im nahegelegenen Goldstream Provincial Park. Was wir nicht gesehen haben ist, dass die Wanderung links und rechts des Highways entlang führt , so dass uns auch hier die Autos und Trucks (akustisch) verfolgen. Vielleicht sind wir zu naiv in unserer Vorstellung von Kanada gewesen. Wir brauchen wirklich etwas Zeit, um in die nordamerikanische Lebensweise einzusteigen. Die romantische Vorstellung von ruhigen Bergseen muss wohl noch etwas warten.
Am Mittwoch steht eine Whalewatchingtour auf dem Programm. Die Tour wurde auf den Nachmittag verschoben, also fahren wir noch ein bisschen durch Victoria und Umgebung und machen unter anderem an der Steilküste halt.
Heiko hat nach unserer ersten Tour in Australien kein besonders gutes Verhältnis zu Booten und kommt nur widerwillig mit. Auch ich bin nicht besonders seefest, aber mit ein paar Reisetabletten bewaffnet wird es schon gehen. Wir fahren mit einem Zodiac raus aufs Meer. Vorher dürfen wir noch die schicken Ganzkörperanzüge anziehen, die uns nicht nur gegen Wind und Kälte schützen, sondern auch gleichzeitig unsere Schwimmwesten sind. An Land ist es sehr sonnig und warm und wir können uns gar nicht vorstellen, dass wir so eine dicke Schicht brauchen werden.
Ein anderes Deutsches Paar, ein paar Belgier und Australier sind mit an Bord. Im Hafengebiet geht es noch beschaulich zu, aber sobald wir dieses hinter uns gelassen haben, gibt unser Guide ordentlich Gas und wir fahren mit 60 km/h übers Wasser. Das knallt ganz schön und der Wind pfeift uns um die Ohren, dass wir schnell die Kapuzen aufsetzen müssen.
Nach 1,5 h halten wir das erste Mal an und scannen die Wasseroberfläche. Leider ohne Erfolg. Die gesichteten Fontänen haben sich nicht bestätigt und wir fahren weiter. Um doch noch ein Erfolgserlebnis zu haben, düst Eduard nochmal 6 Meilen weiter, wo Wale gesichtet wurden und dort sehen wir dann tatsächlich ein paar Orcas und Buckelwale. Wir dürfen nicht näher als 200 m ran, es sei denn die Wale tauchen von selbst näher auf.
Wir sind mittlerweile schon kurz vor der US-amerikanischen Küste vor Seattle und haben noch einen weiten Rückweg, so dass wir die Walbeobachtung dann beenden müssen. Nach 3,5 h sind wir zurück im Hafen von Victoria. Besonders groß war die „Ausbeute“ bei unserer Tour nicht, aber die Fahrt mit dem Zodiac war allemal ein Erlebnis. Die Mädels fanden es lustig und immerhin ist niemand seekrank geworden. 🍀 Heiko und ich haben dennoch beschlossen, dass wir mit dem Thema Whalewatching dann durch sind. 🫢
Am nächsten Tag geht die Fahrt weiter nach Parksville, ca. 150 km weiter nördlich auf Vancouver Island. Auf dem Weg halten wir am Westwood Lake westlich von Nanaimo. Hier gibt es eine Badestelle und einen netten Rundweg um den See. Erst die Arbeit…und so weiter. Der Trail ist schön angelegt und mit den knapp 6 km nicht zu anstrengend. Danach gibt es eine Abkühlung im See.
Unser Hotel kurz vor Parksville ist eine große Anlage mit verschiedenen Unterkunftsarten. Wir haben eine Blockhütte und das erste Mal auch eine Küche. Das tut gut nach einer Woche mal wieder selbst was zu kochen. Der Strandzugang ist über das Gelände zu erreichen, es gibt einen Spielplatz, einen Pool und nicht zu vergessen: Waschmaschinen. 😄
Zeit, mal kurz zu verschnaufen, die Sachen zu sortieren und zu entspannen.
Die Gezeiten sind hier recht deutlich zu merken. Bei Ebbe lässt sich am Strand viel entdecken und das Wasser ist angenehm warm. Die Temperaturen sind seit unserer Ankunft in Kanada angenehme 26-30 Grad. ☀️ Perfektes Sommerwetter! 😎
Am Samstag endet unsere Zeit auf Vancouver Island. Wir fahren noch ein Stück weiter nördlich und nehmen die Fähre von Comox nach Powell River an der Sunshine Coast. Auf der Überfahrt entdecken wir selbst noch mal Wale in der Bucht. Das war einfacher als beim Whalewatching. 😉
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen