Montag, 19. August 2024

Taman Negara Nationalpark

Unsere Fahrt zum Taman Negara Nationalpark ist recht einseitig. Rechts und links der Straße befinden sich fast durchgehend die bereits erwähnten Palmölplantagen. Julika übersteht die 3 h Fahrt zum Glück ganz gut schlafend. Sie ist noch ganz schön angeschlagen und schwach. 


Da wir schon mittags ankommen, ist unser Zimmer im Tekoma Resort noch nicht fertig. Heiko und Julika ruhen sich ein bisschen aus, während wir im Ort was essen gehen. Kuala Tahan, so heißt der Ort, liegt am Fluss und es gibt nicht viel zu sehen. Um in den Nationalpark zu kommen, muss man den Fluss mit einem Wassertaxi überqueren. Der Name Taman Negara ist malaiisch und heißt übersetzt „Nationalpark“. Mit seinem 130 Millionen Jahre alten tropischen Dschungel beheimatet der Taman Negara das älteste Waldgebiet der Erde. (Wikipedia)

Die meisten verbringen hier 2-3 Nächte, für uns sind drei Nächte vorgesehen. Es sind ein paar Aktionen geplant. Am ersten Abend steht eine Nachtwanderung an. Julika geht es noch nicht so gut und auch Heiko kränkelt noch, so dass die beiden im Hotel bleiben. 20.30 Uhr brechen wir in der Dunkelheit auf und überqueren den Fluss mit einem Wassertaxi. Mit dabei ist eine andere Familie, die auch aus Deutschland kommt. Woher genau? Berlin. Und wo da? Plänterwald…sehr lustig! Vielleicht treffen wir uns mal beim Joggen. Man trifft hier wirklich kaum Deutsche. Gefühlt sind hier nur Franzosen und Italiener, hin und wieder mal Niederländer unterwegs. Um so netter ist es, sich mal auf Deutsch auszutauschen. Die Nachtwanderung führt über einen Bohlenweg erst durch ein Hotelresort und den angrenzenden Regenwald. Mit Taschenlampen und Schwarzlicht begeben wir uns auf die Suche nach wilden Tieren 🔦👀. Vernünftige Fotos konnte ich dabei nicht machen, da es ziemlich voll und eng war. Wir haben einen Tausendfüßer, riesige Spinnen, Fledermäuse, eine Schlange und viele Skorpione gesehen. Die Skorpione sieht man mit der Schwarzlichtlampe sehr eindrücklich. Besonders gruselig ist es, als unser Guide auf einen Baumstamm leuchtet, aus dem uns unzählige Augen von Skorpionen anschauen. 






Am nächsten Morgen ist eine Dschungeltrekkingtour geplant. Diesmal bleibe ich mit Julika im Hotel und Heiko zieht los. Die Wanderung ist länger als erwartet und bei den Temperaturen ordentlich anstrengend. Am Ende geht es noch über einen Canopy Walk, verschiedene Hängebrücken ähnlich wie in einem Hochseilgarten. 








Am Nachmittag bin ich wieder dran. Mit dem Boot fahren wir ein Stück flussaufwärts und besuchen ein Dorf der Orang Asli, einer der indigenen Bevölkerungsgruppen Malaysias. 18 verschiedene Untergruppen gibt es und sie machen ca. 1% der rund 33 Millionen Einwohner Malaysias aus. In dem Dorf wird uns gezeigt, wie sie aus einer speziellen Bambusart Blasrohre bauen und die dazugehörigen Giftpfeile mit dem Gift aus der Rinde des Ipohbaums. Damit schießen sie auf kleine Tiere wie Affen, Eichhörnchen und Hasen oder auch Vögel. Die Mädels dürfen dann auch mal schießen und treffen gekonnt ins Bein des Plüschaffen. Trifft man den Körper, kann man das Tier nicht mehr essen wegen des Gifts. 🙊 Ca. 500 Orang Asli leben im Taman Negara Nationalpark. Was die Kinder besonders beeindruckt hat, ist, dass auch rund 100 Tiger im Park leben. Diese werden von den Rangern überwacht und gezählt. 
Dann sehen wir noch, wie schnell man mit der richtigen Technik ein Feuer entzünden kann und weiter geht es auch schon. Manchmal weiß man nicht so richtig, was auf einen zukommt bei solchen Aktivitäten. Und so bin ich etwas verwundert, als mir der Guide beim Einstieg ins Boot eine große Mülltüte für meinen Rucksack reicht und fragt, ob mein Handy wasserdicht ist. Als er sagt, dass es nass werden könnte, verpacke ich beides lieber schnell. Eine Dreiviertelstunde fahren wir mit dem schmalen Boot den Fluss hoch und wieder runter und der Guide bringt das Boot so zum Schwanken, dass es an beiden Seiten ordentlich reinschwappt und wirklich nichts trocken bleibt. Der Fluss ist so felsig und flach, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass wir darin fahren können, aber offensichtlich funktioniert es. 😉  Die braune Farbe des Flusses lädt nicht unbedingt zum Baden ein, aber so eine Abkühlung tut schon gut. Die Luftfeuchtigkeit ist hier nochmal höher und schon bei der kleinsten Aktivität kommt man ins Schwitzen. 


















Abends essen wir meist in einem der Restaurantfloße am Fluss. Sie sind zwar eher touristisch, aber mangels Alternativen bleibt uns nichts anderes übrig. Heiko wagt sich sogar an einen der angepriesenen Flussfische. 






Am letzten Tag gibt es noch eine Tour zu einem Wasserfall. Diesmal schwächeln Mila und ich und Heiko zieht wieder los. Unsere Bilanz vom Taman Negara NP: uns hätten hier auch zwei Tage gereicht. Das Hotel war in Ordnung und ausreichend, aber nicht komfortabel genug, dass man die freie Zeit zwischen Touren gut zum Entspannen nutzen konnte. Es gibt zwar einen kleinen Pool, der aber schon recht baufällig ist und keine bequemen Sitzmöglichkeiten bietet. In dem kleinen Ort hat man schnell alles gesehen und zwei Touren hätten uns auch gereicht. 





Wir freuen uns jetzt auf gemäßigteres Klima in den Cameron Highlands. Die Fahrt ist recht anstrengend, da wir zwischendurch umsteigen müssen und die Höhenmeter natürlich nicht ohne Kurven erreicht werden. Aber die kühle, frische Luft tut wirklich gut. Und es ist wieder ein ganz neuer Eindruck, den wir von diesem Land bekommen. 


5 Kommentare:

  1. Ich hoffe, dass nun alle wieder fit sind. Ein paar schöne letzte Tage mit gemäßigten Temperaturen und Erholung.
    Liebe Grüße von euren "Haustieren" und OMuHei

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  2. Herzlichen Glückwunsch euch beiden... ganz liebe Grüße

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  3. Nun auf zum Endspurt, wir wünschen euch noch ruhige Tage aber auch Interessantes zu entdecken LG S & OR

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  4. Sehr spannend wieder. Also die Nachtwanderung wäre für mich nicht infrage gekommen wegen der Krabbeltiere . Viel Spaß und noch etwas Erholung für alle. LG K.

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  5. Wenn man eine Reise tut,
    kann man was erzählen 😊👍👍👍

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